Category Archives: Schlägerfechten

“Nur der Feige geht zurück”: Ein Mensurschläger aus dem Jahr 1844

Der weite Korb des Mensurschlägers schützt nicht nur Handgelenk und Kopf vor unerfreulichem Kontakt mit der gegnerischen Klinge. Die Innenseite des Gefäßes dient hin und wieder auch zur Dokumentation “gehabten Spaßes”.

Wie bei dieser Waffe aus dem Jahre 1844… Continue reading

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Viten: Ludwig Caesar Roux

geb. Jena, 27. Juni 1843; gest. Leipzig, 20. Mai 1913

von Oskar Roux

Kaum hatte Ludwig Roux das Zenker’sche Institut in Jena absolviert, so unterrichtete ihn sein Vater in der Führung aller blanken Waffen sowie im Jagdrevierdienste. Am 18. September 1863 wurde er von der Jenenser Universität zum Adjunkten (vorfechter) bei seinem Vater bestellt, allerdings ohne Gehalt und ohne Aussicht auf spätere Anstellung in Jena. Zum 11. März 1865 berief man ihn als Universitätsfechtmeister nach Leipzig. Continue reading

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“La schiabola e la vostra penna”: The Expansion of the Italian Saber

For non-competition oriented forms of Central European cut fencing, this was the beginning of the end: Starting in the 1870’s, a diaspora of Italian fencing masters managed to displace, and then obliterate, traditional European cut fencing systems.

How, who, and why?

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Das europäische Umfeld der Deutschen Hiebfechtkunst

Codex Amberger dussack falchionTrotz seiner heutigen Populär-Identifikation mit nationalistischen Strömungen ist das Hiebfechten der deutschen Studenten fest in europäische Traditionen eingebunden.

von J. Christoph Amberger

In technischer und fechtgeschichtlicher Hinsicht ist das moderne Schlägerfechten eine drastisch vereinfachte Variante eines Fechtsystems, das nach den Freiheitskriegen als “Deutsches Hiebfechten” Popularität erlangte. Continue reading

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Quellenforschung: Die Fechtkunst im Orbis Pictus

Der Orbis Sensualium Pictus des Johann Amos Comenius wurde zuerst im Jahre 1653 in Nürnberg im Verlag von Michael Endter veröffentlicht. Der Text dieser ursprüngliche Auflage war in lateinischer Sprache verfaßt, damals die lingua franca von Erziehung und Wissenschaft. Eine lateinisch-deutsche Ausgabe folgte im Jahre 1658.

Mit 150 Holzschnitten illustriert, durchlief dieses erste “Sachbuch” für Kinder und Jugendliche über 200 Neuauflagen und -konzeptionen, die es bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zum beliebtesten und meistgelesensten Schulbuch Europas machten. Im Laufe der Jahre wurden den neueren Auflagen Texte in englischer und französischer Sprache beigegeben. Continue reading

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Waffenkammer: Paukschläger (frühes 19. Jh.)

Paukschläger aus der 1. Hälfte des 19. Jh. haben hin und wieder überlange Klingen…

Die abgebildete Waffe hat nicht nur eine ungewöhnliche Korb- und Nußform, sie ist mit 114cm Gesamtlänge (94,7cm Spitze bis Gefäß) auch wesentlich länger als “normale” Schläger.

Diese spezifische Form hat Parallelen in den Ende des 18. Jh. für den England-Export gefertigten Reiterdegen und “Broadswords,” welche z.T. ebenfalls überlange Klingen aufweisen und vom englischen Militär gebraucht wurden. Continue reading

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Waffenkammer: Korbschläger (1849)

Mensurschläger von 1849

von J. Christoph Amberger

Im Herbst 2004 kaufte ich im amerikanischen eBay zwei fälschlicherweise als “Kesselbach foils” (Kesselbach Florette) ausgewiesene Korbschläger, deren Provenienz sich im folgenden als hochinteressant entpuppen sollte.

Waffe A

Gesamtlänge: 106cm; Klingenlänge: 87,5cm; Gewicht: 700g

Gravur:

C. da Silva s/m J. F. Loubat 18 Z! 49

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Bildarchiv: Mensur in Göttingen, 1882

(Für höhere Auflösung bitter direkt auf's Bild klicken!)

Dieses Corpshaus-dimensionierte Foto stellt die Mitglieder des Göttinger SC während eines Bestimmtags dar. Entstehungsjahr ist das Sommersemester 1882.

Zentralmotiv des Bildes ist ein Fechterpaar: Herr Lund, Corps Brunsviga, ficht gegen Schirmer, Corps Hannovera. Beide Paukanten sind ohne Mensurbrille dargestellt. Sekundanten sind Röttiger, Brunsvigae, und Wiemann, Hannoverae.

Weitere abgebildete Mitglieder der Hannovera: Scheel, Beneke, Wien, Stein, Willemer, Stricker und von Garmissen.

Die Namen aller abgebildeten SC-Angehörigen sind direkt unter dem Bild angegeben. Die entsprechenden Herren sind durch handgeschriebene Zahlen identifiziert. Leider stimmen diese nicht immer mit den abgebildeten Studenten überein. Continue reading

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Von der Turnerbewegung zur Wehrgymnastik

Es mag die im Vorkapitel angesprochen allgemeine Schlappheit gewesen sein, die Friedrich Ludwig Jahn im Frühjahr von 1810 veranlasste, Berliner Schüler an schulfreien Nachmittagen zu Jugendspielen und „einfachen Übungen” im Freien zu animieren. Mit dem Kern seiner so gewonnenen Anhänger eröffnete er ein Jahr später den ersten Turnplatz in der Berliner Hasenheide, von wo aus die deutsche Turnerbewegung zwar nicht ihren Anfang, aber doch ihren populären Fortschritt nahm.

Jahns Mitstreiter im Anliegen, die deutsche Jugend physisch auf Vordermann zu bringen, um sie für die körperlichen und geistigen Herausforderungen des Militärdienstes vorzubereiten, waren Ernst Eiselen (links abgebildet), mit dem zusammen er im Jahre 1816 Die Deutsche Turnkunst herausgab, und der Magdeburger Friedrich Friesen. Beide Turner verdienen Beachtung auch in Hinsicht auf ihre Einflüsse auf die Ausbildung des Deutschen Hiebfechtens. Continue reading

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Der Paukboden (ca. 1840): Ein bisher unbekanntes Ölgemälde von Carl Wilhelm Hübner

Baltimore, MD—Ein bisher unbekanntes Gemälde aus dem Frühwerk des deutschen Malers Carl Wilhelm Hübner wurde kürzlich in der Sammlung eines amerikanischen Fechtarchivs entdeckt und identifiziert. Hübner (* 17. Juni 1814 in Königsberg; † 5. Dezember 1879 in Düsseldorf) war ein deutscher Genre- und Landschaftsmaler der Romantik.Das Ölgemälde mißt 46,5 cm x 60,5 cm und stellt ein Fechterpaar in der Tracht des frühen 19. Jahrhunderts dar.

Hübner erhielt seinen ersten Kunstunterricht bei Professor Johann Eduard Wolff in seiner Heimatstadt Königsberg. Dieser vermittelte Hübner im Jahre 1837 an die Düsseldorfer Kunstakademie, wo er bis 1841 unter Wilhelm von Schadow und Carl Ferdinand Sohn studierte. Continue reading

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